Guten Morgen!
In Kolumbien wird gerne gefeiert.
Deshalb feiert man selbstverständlich bei jeder Gelegenheit. In den
letzten drei Wochen gab es drei verschiedene „Día de ...“, die
alle in der Schule oder auf dem Dorfplatz entsprechend begangen
wurden.
Día del idioma (22.4.) Tag
der Sprache
Logischerweise drehte sich an diesem
Tag fast alles um Spanisch. Überall an den Wänden hingen Plakate zu
wichtigen Schriftstellern (Fernando Soto Aparicio und natürlich
Gabriel García Marquez) und häufig gemachten Fehlern im
alltäglichen Sprachgebrauch.
Bevor das Programm losgehen konnte,
wurde erst einmal ein Gang aus Schülern aufgestellt, wo dann mit
epischer Musikbegleitung Carolina Munévar hindurch schreiten durfte.
Diese Frau ist eine ehemalige Schülerin des Colegios und sehr
erfolgreiche Radsportlerin. Vor zwei Jahren verlor sie in einem
Unfall mit einem LKW ihr linkes Bein. Doch den Radsport betreibt sie
weiter, bald wird sie an den Paralympischen Spielen teilnehmen.
Willkommenheißen von Carolina Munévar. |
Nach dem Willkommenheißen wurden
Gedichte vorgetragen und ein Orthografiewettbewerb veranstaltet, wo
zwei Schüler der gleichen Klasse gemeinsam fünf Worte richtig
aufschreiben mussten. Teilweise hätte ich das besser gekonnt...
*hust*
Orthografiewettbewerb |
Alles richtig? |
Anschließend quetschten wir uns alle
in die Aula und schauten uns drei verschiedene Theaterstücke der
Schüler*innen an. Danach wurde noch ein Film gezeigt, den bekam ich
aber nicht mehr mit, zuhause gab es Mittagessen.
Día del niño (28.4.) Tag
des Kindes
Es war ein
Donnerstag, und ab neun Uhr morgens war auf dem Cucaitaner Dorfplatz
Party angesagt. Kinder aus mindestens drei verschiedenene
Grundschulen waren angekarrt worden, um sich von den energiegeladenen
Entertainern auf der Bühne bespaßen zu lassen. Es gab Hüpfburgen,
Trampoline, besagte Bühne und ein von den Polizisten des Dorfes
veranstaltetes Kinderschminken.
Vor allem die
kleinen Schüler*innen von Laura aus Pijaos waren begeistert dabei
und hüpften und tanzten ohne Unterlass. Sehr niedlich.
©Laura |
Aufopferungsvoll schminkende Polizisten. ©Laura |
Die Pijaos-Kids voll dabei. ©Laura |
Día
del maestro (13.5.) Tag
des Lehrers
Letzten Freitag
hatten alle nur zwei Stunden Unterricht. In der Pause bekamen „wir“
Lehrkräfte von den drei Nicht-Lehrkräften (Sekretärin,
Hausmeisterin, Buchhalterin) Sandwiches ausgegeben und chillten etwas
im Rektorzimmer, bis wir herauskommen durften. Draußen hatten die
Schüler*innen wieder einen Gang gebildet, durch den wir alle
hindurch liefen. Das war ziemlich cool, da alle natürlich jubelten
und klatschten.
Wir setzten uns auf
die extra für uns aufgestellten Stühle, standen wieder auf, sangen
zwei Hymnen, setzten uns wieder. Alle Lehrer*innen wurden vorne
geehrt und bekamen eine kleine Anerkennung. Ich nicht, ich bin ja
keine Lehrerin.
Es wurden kleine
Reden von kleinen Schülern vorgetragen und Tänze vorgetanzt. Dann
begannen die gefürchteten Spiele, veranstaltet von der Stufe 9.
Zuerst sollten die Lehrer*innen in Zweiergruppen ihnen genannte
Persönlichkeiten karikieren und die Schüler*innen diese erraten.
Darauf folgte Reise nach Jerusalem, aber kolumbianisch modifiziert,
das heißt mit Karranga, Merengue und Reggaeton als Musik und auch
entsprechendem (Paar-) Tanzen dazu. Ich musste auch mitmachen. War
witzig.
Im nächsten Spiel
traten alle Lehrer gegeneinander in verschiedenen Disziplinen an
(Flüsterpost, tanzen, tanzen, Fußball, Allgemeinwissen) bis nur eine
Gewinnerin übrig blieb. Als zwei Paare gegeneinander tanzen mussten
durfte ich sogar entscheiden, wer gewinnt.
Den Rest des Tages
konnte man als Lehrperson wieder mehr oder weniger entspannen, da
interessante Salsa-, Merengue- und Karrangachoreografien folgten.
Naja, außer man wurde von den Vortanzenden auch noch zum Salsatanzen
aufgefordert.
Koordinatorin, wie sie durch den Gang aus Schüler*innen läuft und vortragende Schülerinnen. |
Reise nach Jerusalem mit Karla. |
Vier nicht-Sport-Lehrerinnen, die Fußball spielen. |
Salsa-Choreografie. |
~ Wort des Tages:
„Rifirrafe“. Dieses Wort haben sie tatsächlich in den
Nachrichten benutzt, obwohl es eher der Umgangssprache angehört. Es
bedeutet 'kleiner Streit', etwas, über das die Nachrichtensender
sehr gerne sprechen.
Hasta luego,
Karla
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