Guten Nachmittag!
Ups, anscheinend habe ich in den Ferien
doch nicht so viel Zeit zum Schreiben wie gedacht...
Hier war aber auch eine Menge los.
Bevor ich davon anfange, will ich euch
aber nicht das beste Foto vom Grado vorenthalten, das hatte es auf
mysteriöse Art und Weise nicht in den letzten Eintrag geschafft.
Mit Micky
Mouse und Papá Noël in
den Kindergarten
Dieses Foto muss vorangestellt werden,
es ist so cool.
Weihnachtsmann und Micky Mouse auf ihrem allfreitäglichen Spaziergang durch Cucaita. |
Yulys Onkel verteilt jedes Jahr zur
Weihnachtszeit Geschenke an die Kindergartenkinder Cucaitas. Warum?
Das fragte keiner. Ich zwar schon, aber eine eindeutige Antwort
konnte mir keiner geben.
Vorletzten Freitag schmissen sich
Cousins und Cousinen also in ihre besten Kostüme und alle
marschierten zwei Straßen weiter zum Kindergarten. Die Kiddies waren
be-geis-tert von der gigantischen Maus, da konnte der altbekannte
Weihnachtsmann nicht mithalten.
Jedes Kind wurde einzeln namentlich
aufgerufen und durfte sich sein Geschenk vom Weihnachtsmann abholen.
Mal wieder waren die
Geschenke strikt nach Geschlecht unterschieden, aber immerhin gab es
für unterschiedliche Altersgruppen auch verschiedenes Spielzeug.
Karla verteilte Süßes und entdeckte
ihre Passion für die strahlende-Kleinkinder-Fotografie.
Whoaa Weihnachtsmaaann!! |
Süßestes. Bild. |
Das abgebrühte Geschenketeam. |
Noch mehr Glitzer
Am selben Tag fuhr ich mit Marla zur
Puente de Boyacá,
um die Lichter zu bestaunen. Also, die Kolumbianer haben es ja echt
mit Lichtern. Das ist eine riesige Wiese vor der kleinen Brücke, und
sie ist komplett vollgestellt mit Schafen, Pilzen, Blumen, Palmen,
Windmühlen und Kirchenfenstern aus Lichterketten. Beeindruckend ist
das.
Schön?
Ansichtssache.
Sehr
kreativ fand ich die Beleuchtung des kleine Bachs, der unter der
Puente hindurchfließt.
Der Bach. Sogar mit Boot. |
Die Puente mit schwach zu erkennender Karla. |
Eine Eisenbahn! |
Fiestas de Santa Lucía in Cucaita
Seit Samstag um 9am war hier bis Montag
um 2.10am Ausnahmezustand. Teilweise wurden sogar extra für die aus
allen Ecken angereisten Besucher neue Parkplätze eröffnet (sprich
Äcker dazu umgewandelt). Tagsüber gab es anscheinend auch Programm,
das ich allerdings nur sporadisch mitbekam. Eigentlich nur das
Radrennen rund um und durch das Dorf, in tausenden Alterskategorien.
Der Radsport ist hier wirklich wirklich wichtig.
Die richtigen Fiestas starteten
natürlich abends, teils mit tollem Feuerwerk und ging danach mit
mich mehr oder weniger begeisternden Auftritten von zwei Live-Bands
weiter. Dazu wurde selbstverständlich viel getanzt.
Viel Merengue.
Ich kann jetzt Merengue.
Rechts mein Haus, darüber 'polvora', also Feuerwerk. |
Ein Jahr älter
Yuly hat praktischerweise einen Tag vor
mir Geburtstag. Ihre Familie bereitete ein Abendessen für uns beide
zu und es gab eine Torte, auf die es sogar mein Name geschafft hatte.
Das fand ich voll süß. Wir verbrachten einen sehr gemütlichen
Abend zusammen, mit viel Essen. Das war quasi meine Feier, denn an
meinem Geburtstag selber und auch die Tage darauf lag ich mit
Grippevirus im Bett.
Am Freitag ging es mir etwas besser,
also wohnte ich mit den anderen Freiwilligen einem Konzert in Tunja
bei (von Manuel Medrano, Juan Fernando und
Andrés Cepedez), das leider etwas langweilig ausfiel. Für uns wohl
vor allem, da wir die Sänger nur so ein ganz kleines Bisschen
kannten und höchstens zwei Lieder schon einmal gehört hatten.
Ich habe jetzt einen Zweitnamen. Weil den hier jeder hat. Da brauchte ich auch einen, meinte Yuly. |
Unsere torta! Mit typischen Getränken im Hintergrund. |
Karla und Yuly, natürlich in Ruana. |
Beten,
singen, essen
Gestern
lud mich meine Kollegin Alix zu sich nach Hause ein, der 'Novena'
beizuwohnen. Das ist ein vom 16. bis zum 24. Dezember stattfindendes
Event, bei dem sich die Familie (oder auch Nachbarn) allabendlich in
einem Haus vor dem blinkenden Fake-Tannenbaum versammelt. Dann werden
religiöse Texte vorgelesen, an den passenden Stellen gebetet,
zwischendurch von Rasseln begleitete Lieder gesungen und
geschmunzelt, wenn Karla vorliest, weil sie nach deutscher Manier die
Kommata beachtet. Ist dieser Teil abgeschlossen gibt es Essen.
Traditionell wären buñuelos
und natilla (frittierte Teigbällchen und süßer Pudding), bei Alix
gab es aber zu meiner Erleichterung Kakao, Käse, Pan de yuca und
Almojábanas (beides 'Brötchen' mit Käse im Teig).
Jetzt
kenne ich quasi ihre gesamte Familie und soll am 24. vorbeikommen.
Das kann ich natürlich nicht bringen, Heiligabend werde ich hier in
Cucaita mit meiner eigenen Familie verbringen. Aber super, wie
schnell einen alle in ihren Kreis aufnehmen.
~ Wort des Tages: „alambra de
púas“. Das heißt Stacheldraht. Ich bin letztens mit meiner Tasche
an einem hängen geblieben, aber das nur so nebenbei. Ich liebe es
einfach, solche unnötigen Worte zu lernen.
Hasta
luego, Karla
Hallo 19-Jährige, eine wirklich tolle Torte (bestimmt lecker, aber tierisch süß?). Ich glaube,ich kaufe mir auch eine Ruana��. Falls Omi einen Kommentar zu dem Papierausdruck Deines Eintrags hat, übermittle ich das dann. Kuss, Mama
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