Dienstag, 17. Mai 2016

Tage zum Feiern

Guten Morgen!

In Kolumbien wird gerne gefeiert. Deshalb feiert man selbstverständlich bei jeder Gelegenheit. In den letzten drei Wochen gab es drei verschiedene „Día de ...“, die alle in der Schule oder auf dem Dorfplatz entsprechend begangen wurden.

Día del idioma (22.4.) Tag der Sprache

Logischerweise drehte sich an diesem Tag fast alles um Spanisch. Überall an den Wänden hingen Plakate zu wichtigen Schriftstellern (Fernando Soto Aparicio und natürlich Gabriel García Marquez) und häufig gemachten Fehlern im alltäglichen Sprachgebrauch.
Bevor das Programm losgehen konnte, wurde erst einmal ein Gang aus Schülern aufgestellt, wo dann mit epischer Musikbegleitung Carolina Munévar hindurch schreiten durfte. Diese Frau ist eine ehemalige Schülerin des Colegios und sehr erfolgreiche Radsportlerin. Vor zwei Jahren verlor sie in einem Unfall mit einem LKW ihr linkes Bein. Doch den Radsport betreibt sie weiter, bald wird sie an den Paralympischen Spielen teilnehmen.

Willkommenheißen von Carolina Munévar.


Nach dem Willkommenheißen wurden Gedichte vorgetragen und ein Orthografiewettbewerb veranstaltet, wo zwei Schüler der gleichen Klasse gemeinsam fünf Worte richtig aufschreiben mussten. Teilweise hätte ich das besser gekonnt... *hust*

Orthografiewettbewerb

Alles richtig?
Anschließend quetschten wir uns alle in die Aula und schauten uns drei verschiedene Theaterstücke der Schüler*innen an. Danach wurde noch ein Film gezeigt, den bekam ich aber nicht mehr mit, zuhause gab es Mittagessen.



Día del niño (28.4.) Tag des Kindes

Es war ein Donnerstag, und ab neun Uhr morgens war auf dem Cucaitaner Dorfplatz Party angesagt. Kinder aus mindestens drei verschiedenene Grundschulen waren angekarrt worden, um sich von den energiegeladenen Entertainern auf der Bühne bespaßen zu lassen. Es gab Hüpfburgen, Trampoline, besagte Bühne und ein von den Polizisten des Dorfes veranstaltetes Kinderschminken.
Vor allem die kleinen Schüler*innen von Laura aus Pijaos waren begeistert dabei und hüpften und tanzten ohne Unterlass. Sehr niedlich.

©Laura

Aufopferungsvoll schminkende Polizisten.        ©Laura

Die Pijaos-Kids voll dabei.                       ©Laura


Día del maestro (13.5.) Tag des Lehrers

Letzten Freitag hatten alle nur zwei Stunden Unterricht. In der Pause bekamen „wir“ Lehrkräfte von den drei Nicht-Lehrkräften (Sekretärin, Hausmeisterin, Buchhalterin) Sandwiches ausgegeben und chillten etwas im Rektorzimmer, bis wir herauskommen durften. Draußen hatten die Schüler*innen wieder einen Gang gebildet, durch den wir alle hindurch liefen. Das war ziemlich cool, da alle natürlich jubelten und klatschten.
Wir setzten uns auf die extra für uns aufgestellten Stühle, standen wieder auf, sangen zwei Hymnen, setzten uns wieder. Alle Lehrer*innen wurden vorne geehrt und bekamen eine kleine Anerkennung. Ich nicht, ich bin ja keine Lehrerin.
Es wurden kleine Reden von kleinen Schülern vorgetragen und Tänze vorgetanzt. Dann begannen die gefürchteten Spiele, veranstaltet von der Stufe 9. Zuerst sollten die Lehrer*innen in Zweiergruppen ihnen genannte Persönlichkeiten karikieren und die Schüler*innen diese erraten. Darauf folgte Reise nach Jerusalem, aber kolumbianisch modifiziert, das heißt mit Karranga, Merengue und Reggaeton als Musik und auch entsprechendem (Paar-) Tanzen dazu. Ich musste auch mitmachen. War witzig.
Im nächsten Spiel traten alle Lehrer gegeneinander in verschiedenen Disziplinen an (Flüsterpost, tanzen, tanzen, Fußball, Allgemeinwissen) bis nur eine Gewinnerin übrig blieb. Als zwei Paare gegeneinander tanzen mussten durfte ich sogar entscheiden, wer gewinnt.
Den Rest des Tages konnte man als Lehrperson wieder mehr oder weniger entspannen, da interessante Salsa-, Merengue- und Karrangachoreografien folgten. Naja, außer man wurde von den Vortanzenden auch noch zum Salsatanzen aufgefordert.

Koordinatorin, wie sie durch den Gang aus Schüler*innen läuft und vortragende Schülerinnen.
Reise nach Jerusalem mit Karla.

Vier nicht-Sport-Lehrerinnen, die Fußball spielen.

Salsa-Choreografie.

 ~ Wort des Tages: „Rifirrafe“. Dieses Wort haben sie tatsächlich in den Nachrichten benutzt, obwohl es eher der Umgangssprache angehört. Es bedeutet 'kleiner Streit', etwas, über das die Nachrichtensender sehr gerne sprechen.

Hasta luego,
Karla

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