Donnerstag, 24. Dezember 2015

Feliz Navidad

Ich wünsche euch allen ein frohes Weihnachtsfest, wo auch immer ihr euch gerade aufhaltet!

Nicht bei mir, sondern Alix zu Hause.
Ein voll verwirrend unweihnachtliches Bild.
Ab dem 27.12. werde ich erst einmal an die viel zu heiße Küste verreisen, über die Feiertage habt ihr also ein bisschen Ruhe von mir.

Hasta luego,
Karla

Montag, 21. Dezember 2015

Alltag der Micky Maus

Guten Nachmittag!

Ups, anscheinend habe ich in den Ferien doch nicht so viel Zeit zum Schreiben wie gedacht...
Hier war aber auch eine Menge los.
Bevor ich davon anfange, will ich euch aber nicht das beste Foto vom Grado vorenthalten, das hatte es auf mysteriöse Art und Weise nicht in den letzten Eintrag geschafft.



Mit Micky Mouse und Papá Noël in den Kindergarten

Dieses Foto muss vorangestellt werden, es ist so cool.

Weihnachtsmann und Micky Mouse auf ihrem allfreitäglichen Spaziergang durch Cucaita.
Yulys Onkel verteilt jedes Jahr zur Weihnachtszeit Geschenke an die Kindergartenkinder Cucaitas. Warum? Das fragte keiner. Ich zwar schon, aber eine eindeutige Antwort konnte mir keiner geben.
Vorletzten Freitag schmissen sich Cousins und Cousinen also in ihre besten Kostüme und alle marschierten zwei Straßen weiter zum Kindergarten. Die Kiddies waren be-geis-tert von der gigantischen Maus, da konnte der altbekannte Weihnachtsmann nicht mithalten.
Jedes Kind wurde einzeln namentlich aufgerufen und durfte sich sein Geschenk vom Weihnachtsmann abholen. Mal wieder waren die Geschenke strikt nach Geschlecht unterschieden, aber immerhin gab es für unterschiedliche Altersgruppen auch verschiedenes Spielzeug.
Karla verteilte Süßes und entdeckte ihre Passion für die strahlende-Kleinkinder-Fotografie.

Whoaa Weihnachtsmaaann!!

Süßestes. Bild.
Das abgebrühte Geschenketeam.
Noch mehr Glitzer
Am selben Tag fuhr ich mit Marla zur Puente de Boyacá, um die Lichter zu bestaunen. Also, die Kolumbianer haben es ja echt mit Lichtern. Das ist eine riesige Wiese vor der kleinen Brücke, und sie ist komplett vollgestellt mit Schafen, Pilzen, Blumen, Palmen, Windmühlen und Kirchenfenstern aus Lichterketten. Beeindruckend ist das.
Schön?
Ansichtssache.
Sehr kreativ fand ich die Beleuchtung des kleine Bachs, der unter der Puente hindurchfließt.

Der Bach. Sogar mit Boot.


Die Puente mit schwach zu erkennender Karla.
Eine Eisenbahn!

Fiestas de Santa Lucía in Cucaita
Seit Samstag um 9am war hier bis Montag um 2.10am Ausnahmezustand. Teilweise wurden sogar extra für die aus allen Ecken angereisten Besucher neue Parkplätze eröffnet (sprich Äcker dazu umgewandelt). Tagsüber gab es anscheinend auch Programm, das ich allerdings nur sporadisch mitbekam. Eigentlich nur das Radrennen rund um und durch das Dorf, in tausenden Alterskategorien. Der Radsport ist hier wirklich wirklich wichtig.
Die richtigen Fiestas starteten natürlich abends, teils mit tollem Feuerwerk und ging danach mit mich mehr oder weniger begeisternden Auftritten von zwei Live-Bands weiter. Dazu wurde selbstverständlich viel getanzt.
Viel Merengue.
Ich kann jetzt Merengue.

Rechts mein Haus, darüber 'polvora', also Feuerwerk.


Ein Jahr älter
Yuly hat praktischerweise einen Tag vor mir Geburtstag. Ihre Familie bereitete ein Abendessen für uns beide zu und es gab eine Torte, auf die es sogar mein Name geschafft hatte. Das fand ich voll süß. Wir verbrachten einen sehr gemütlichen Abend zusammen, mit viel Essen. Das war quasi meine Feier, denn an meinem Geburtstag selber und auch die Tage darauf lag ich mit Grippevirus im Bett.
Am Freitag ging es mir etwas besser, also wohnte ich mit den anderen Freiwilligen einem Konzert in Tunja bei (von Manuel Medrano, Juan Fernando und Andrés Cepedez), das leider etwas langweilig ausfiel. Für uns wohl vor allem, da wir die Sänger nur so ein ganz kleines Bisschen kannten und höchstens zwei Lieder schon einmal gehört hatten.

Ich habe jetzt einen Zweitnamen. Weil den hier jeder hat. Da brauchte ich auch einen, meinte Yuly.
Unsere torta! Mit typischen Getränken im Hintergrund.


Karla und Yuly, natürlich in Ruana.

Beten, singen, essen
Gestern lud mich meine Kollegin Alix zu sich nach Hause ein, der 'Novena' beizuwohnen. Das ist ein vom 16. bis zum 24. Dezember stattfindendes Event, bei dem sich die Familie (oder auch Nachbarn) allabendlich in einem Haus vor dem blinkenden Fake-Tannenbaum versammelt. Dann werden religiöse Texte vorgelesen, an den passenden Stellen gebetet, zwischendurch von Rasseln begleitete Lieder gesungen und geschmunzelt, wenn Karla vorliest, weil sie nach deutscher Manier die Kommata beachtet. Ist dieser Teil abgeschlossen gibt es Essen. Traditionell wären buñuelos und natilla (frittierte Teigbällchen und süßer Pudding), bei Alix gab es aber zu meiner Erleichterung Kakao, Käse, Pan de yuca und Almojábanas (beides 'Brötchen' mit Käse im Teig).
Jetzt kenne ich quasi ihre gesamte Familie und soll am 24. vorbeikommen. Das kann ich natürlich nicht bringen, Heiligabend werde ich hier in Cucaita mit meiner eigenen Familie verbringen. Aber super, wie schnell einen alle in ihren Kreis aufnehmen.


~ Wort des Tages: „alambra de púas“. Das heißt Stacheldraht. Ich bin letztens mit meiner Tasche an einem hängen geblieben, aber das nur so nebenbei. Ich liebe es einfach, solche unnötigen Worte zu lernen.

Hasta luego, Karla

Montag, 7. Dezember 2015

Gibt es im Winter Pinguine?

Glitzerndes hallo euch allen!

Glitzernd deshalb, weil gerade ganz Kolumbien durchdreht und alle alles mit bunten leuchtenden Weihnachtsaccessoires dekorieren müssen. Gestern Nachmittag kam meine Familie nach Hause und plötzlich wuselten die sieben Personen eifrig durch unser Wohnzimmer, verschoben Möbel, behängten das Weihnachtsbäumchen mit goldenen Kugeln, hängten diese wieder ab und ersetzten sie durch bunte, entschieden sich bestimmt drei Mal um, wo es denn nun stehen soll, beklebten Türrahmen mit Goldband und begruben den Esstisch unter Krippenspielfiguren und Girlanden (für die Treppe). Das alles bei Salsamusik. Von außen kann man unser Haus nun mit einer Minidisko verwechseln.
Wir sind damit allerdings spät dran. Als ich vor drei Wochen in Duitama war, hatte Edwards Mutter bereits ausnahmslos alle Türklinken des Hauses mit Weihnachtsmann-, Elf- oder Rentiertürklinkenanhängern verschönert und auch gleiches mit den Stuhllehnen angestellt.
In den Dörfern werden zudem riesige Figuren aus Lichterketten aufgebaut – hier in Cucaita haben wir sogar eine mannsgroße Ananas!

Weihnachten kann kommen.
Die Weihnachtszeit in Kolumbien ist eine einzige Party. Dieses Wochenende fand eine dreitägige Fiesta in dem noch kleineren Nachbardorf Sora statt, nächsten Freitag beginnt das Gleiche in Cucaita, ab dem 16. sind noch größere Fiestas mit Auftritten richtig bekannter Künstler in Tunja und Anfang Januar sollen die fettesten Parties des Jahres in Duitama und Cucaita abgehen.
Gut, dass ich Ferien habe.

In der Weihnachtsbäckerei
Laura hatte Keksteig, Förmchen und Streusel aber keinen funktionierenden Ofen.
Yuly und ich hatten Zeit und einen sehr gut funktionierenden Ofen.
Ihr seht, worauf das hinausläuft.
Laura kam also herüber zu Yuly und gemeinsam mit Milena erstellten wir unglaublich kreative und umwerfend schöne Plätzchen. Sogar den merkwürdigen Gasofen bekamen wir in den Griff.
Erfolgreich deutsche Tradition beibehalten und verbreitet!
Die Familie García war recht angetan von dieser Aktivität und dem Ergebnis. Nächstes Mal versuchen wir uns an Vanillekipferl.

Yuly konnte sich sehr für das Ausstechen begeistern. ©Laura
©Laura
Verzieren.                   ©Laura
©Laura
Laura, Yuly und Milena beim sich-kreativ-Austoben.         ©Laura
©Laura
Voll stolz, mit unserem fertigen Werk.                ©Laura


US-amerikanisch angehauchte Graduación
Am Freitag schmiss sich Karla zur Abwechslung mal in Schale und wohnte gleich zwei graduaciones, also feierlichen Zeugnisvergaben bei.
Zuerst in meiner Schule, mit 47 Graduantes. Sie trugen alle Roben und diese speziellen Hüte (gibt’s dafür einen Namen?). Das Einlaufen fand ich gut – jeder wurde einzeln aufgerufen und lief dann mit Eltern oder Elternteil über den roten Teppich bis zu seinem/ihrem Platz. Darauf folgte erst einmal eine einstündige Messe mit dem Dorfpastor. Darauf folgten Worte aller möglicher Menschen (Lehrer, Schülerinnen, Bürgermeister, Direktor). Darauf folgte endlich die Vergabe der Zeugnisse. Hierzu lief man einzeln auf die Bühne und nahm das Dokument inklusive Geschenkchens des Bürgermeisters von einem Lehrer/dem Direktor/einem Polizisten entgegen. Warum der Polizist das machte, wusste keiner so genau und fand nicht nur ich komisch.
Nach der Zeremonie ließen die Lehrer die (Ex-) Schüler und Eltern Fotos machen und verzogen sich selbst ins Zimmer des Direktors, wo es Wein, Käse und Wurst gab.

Laura und ich hatten eine halbe Stunde zum Mittagessen, dann ging es bereits mit dem Bürgermeister weiter zum grado an Lauras Schule in Pijaos. Das ist ein Dörfchen oben auf einem Berg. Auf diesem Berg ist es verdammt kalt. Wir durften genau die gleiche Messe wie am Morgen noch einmal erleben, da der Pastor natürlich der selbe war wie an meiner Schule. Fantastisch.
Hier graduierte die beeindruckende Anzahl von neun Schüler_innen. Da also alles etwas familiärer gehalten war, wurden wir beide als 'deutsche Delegation' auf die Bühne zu den Lehrern geschleppt, wo wir herumsaßen und später vom Bürgermeister als Geschenkübergeberinnen eingesetzt wurden. Auf diesen offiziellen Teil folgte noch Kuchenessen und Champagnertrinken in ausgewählter Runde, dann holperten wir im Jeep des Bürgermeisters wieder zurück ins 'warme' Heimatdorf.

Ganz festliche Aula.

Einmarsch.


Sogar gefilmt wurde die gesamte Zeremonie.

Grado 11 mit Lehrern und Karla.

Ganz vorne in der Kirche in Pijaos.                ©Laura

Dorfparty
Wie bereits erwähnt war am Wochenende fiesta in Sora. Genau genommen gibt es den gesamten Tag Programm mit Auftritten, ich ging mit Laura und ein paar Freunden aber wie die meisten nur nachts hin. Das Ganze fand auf dem Dorfplatz Soras statt und für so ein winziges Dorf waren wirklich viele Leute da. Manche kamen sogar aus Bogotá.
Die Musik war teilweise nicht ganz meins ('norteña'), aber witzig war's schon und poco a poco lerne ich mehr tanzen.

Las luces en Sora.                                 ©Laura
Las fiestas en Sora.                                 ©Laura

Den gestrigen Sonntag verbrachte ich mit Daniel in den Dörfchen Tinjacá und Sutamarchan, wo es sehr leckere Arepas gibt, warm ist und absolut nichts los ist. Also einfach Fotos:

Das ruhige Dorf Tinjacá.


  ~ Wort des Tages: 'pingüino'. Nicht schwer zu erraten, das heißt Pinguin. Ich muss es hier erwähnen, weil ich mit Daniel letztens über die Jahreszeiten geredet habe und er mich ganz unschuldig fragte, ob es im Winter in Deutschland Pinguine gibt.
Lachflash.

Hasta luego,
Karla

Mittwoch, 2. Dezember 2015

Was macht Karla da drüben eigentlich?

Buenas ihr Lieben!

Weil gerade Ferien sind und mein alltägliches Leben somit vorerst ein Ende hat, werde ich euch jetzt von ebendiesem erzählen.


5:20
Handy schrillt los, Karla haut drauf und schläft weiter.

5:30
Handy meldet sich wieder, diesmal muss Karla aufstehen. Unter die eiskalte Dusche und so schnell wie möglich wieder raus. Bett und mich fertig machen.

6:20
Karla tapst die Treppe herunter, begrüßt ihre Gastmama und bekommt auch sofort Frühstück serviert (woraus das besteht wisst ihr ja schon).

6:50
Auf geht’s ins colegio. Abstecher zum Dorfbäcker, wenn gerade kein Obst im Haus ist (was öfters vorkommt). Dort wird Karla inzwischen herzlich mit „Buenos días, profe“ gegrüßt.

6:55
Ankunft in der Schule, meist als eine der ersten Lehrer_innen. Erst einmal fleißig das Wi-Fi ausnutzen, bis gegen 7:05 (also fünf Minuten nach Schulbeginn) die Lehrer_innen eintreffen und Karla mit 'ihrem' Lehrer bzw. 'ihrer' Lehrerin in den Unterricht marschiert.
Dort steht sie dann vorne an der Tafel herum und hat je nach Thema und Klasse mehr oder weniger zu tun. Manche Lehrer setzen ihre Assistenz so ein, wie sie gedacht war – herumgehen und Fragen beantworten, Texte vorlesen und das, was Karla am liebsten macht: Aufgaben korrigieren.
Eine Lehrerin überlässt ihr stets den gesamten Unterricht, sodass beide neunten Klassen Dienstags je eine liebevoll vorbereitete Stunde mit profe Karla haben. In diesen Klassen klappt der Unterricht gut und macht Spaß, da (fast) alle sehr interessiert mitarbeiten.

9:00
20 Minuten Pause. Jetzt kann man
  • sich in die Lehrercafetería begeben und bei einem Tinto oder Aromática (quasi Tee) mit den Kollegen quatschen
  • den Laptop auspacken und sowohl E-Mails als auch den aktuellen Wechselkurs checken
  • im Lehrerzimmer bleiben, Obst oder Brötchen essen und sich mit Kollegen unterhalten, die selbiges tun
  • sich um Schüler kümmern, die hilfesuchend ins Lehrerzimmer kommen

11:15
45 Minuten Pause. Die Schüler_innen nehmen ihr Mittagessen zu sich, ein paar der Lehrer auch, Karla nicht. Karla macht das Gleiche wie in der kleinen Pause.

14:00/14:50
Schule aus, Karla geht nach Haus'. Dort ist das Mittagessen bereits fertig, da ihre Gastmama immer für viele Menschen kocht, die mit kolumbianischer Pünktlichkeit um eins auf der Matte stehen.

Nachmittags
Meistens Nachhilfe. Jeden Tag außer Montag und Mittwoch geht Karla entweder zu Yuly oder Julián und Alejandro rüber oder Daniel/Camila/Karen kommen hier vorbei. Je nach Sympathie können sich diese 'clases' auf bis zu vier Stunden ausdehnen.
Mittwochs, wenn Zeit bleibt, nimmt Karla einen Bus nach Villa de Leyva für die allmonatliche Geigenstunde, vor der meist noch ein Treffen mit Marla in ihrem Lieblingscafé drin ist.

19:00
Abends werden dann anstehende Unterrichts- und Nachhilfestunden vorbereitet, zu Abend gegessen und mit der Familie gequatscht. Währenddessen läuft natürlich kontinuierlich der Fernseher, dem man aber nicht obligatorisch Aufmerksamkeit schenken muss.

20:30-21:00
Völlig fertig vom Tag hört Karla noch ein bisschen Musik und pennt dann auch sofort ein.


So sieht also mein Alltag aus, wenn ich drei Mal die Woche in die Secundaria gehe.

Montags und Freitags gebe ich in der Grundschule Unterricht, die von der nullten bis zur fünften Klasse geht. Hier gibt es genau genommen keinen Alltag, da alles ganz fantastisch ungeplant spontan beschlossen wird. Ich komme also mit vorbereitetem Unterricht für alle möglichen Klassen an, da ich zwar einen Stundenplan habe, sich aber keiner an diesen hält. Mein Weg führt mich zuerst auf die Suche nach den Lehrerinnen, damit diese genauso verwirrt wie ich herumfragen können, zu wem ich denn heute gehen soll. Nachdem das geklärt ist, führe ich routiniert meine Stunde durch. Wie bereits erwähnt lassen mir die Lehrerinnen komplett freie Hand in der Wahl des Themas, der Vorbereitung sowie der Durchführung dieser. Deshalb präferiere ich das colegio, das ist weniger stressig.
Allerdings finden in der Primaria überdurchschnittlich oft nicht-unterrichtliche Aktivitäten statt. So gibt es zu allem Möglichen fiestas mit Aufführungen und Singen von mindestens drei Hymnen. Nicht selten bringt eine Lehrerin dann Mittagessen für das gesamte Kollegium mit und man verbringt eine (Unterrichts-) Stunde mit gemütlichem Beisammensein, während die Kinder draußen spielen dürfen.
Zusätzlich zur Unterrichtsverminderung trägt bei, dass alle Kinder gehen dürfen, sobald auch nur eine Klasse von ihrer Lehrerin entlassen wird.
Ist außerdem mal eine Lehrerin krank, so muss ihre gesamte Klasse ebenfalls nicht auftauchen, da sie wirklich nur von dieser einen Person unterrichtet wird. Und ab und zu von Karla.

Die paar Schüler, die jetzt noch in die Schule kommen, beim Tischeaufpimpen. Jeder muss nämlich am Ende des Schuljahrs seinen eigenen Stuhl reparieren.

Wenn sich ansonsten entgegen aller Erwartungen freie Zeit auftut mache ich gerne Spaziergänge durch das Dorf, klettere auf einen der zahlreichen Berge hinauf, chille mich lesend in unsere Hängematte, begleite meine Mamá auf ihre organisatorischen Streifzügen, unterhalte mich mit Estefanía (Tochter unserer Haushälterin) oder schreibe Tagebuch.
Man kann sich außerdem immer sicher sein, von quasi jedem gegrüßt zu werden, der einem im Dorf begegnet. Vor allem wenn ich an einer Gruppe Grundschüler vorbeikomme:
estudiante 1: „Hola profe Karla!“
Karla: „Hola.“
estudiante 2: „Hola profe Karla!“
Karla: „Hola.“
estudiante 3: „Hola profe Karla!“
Karla: :|

 ~ Wort des Tages: "cigüeña". Ich finde das ist ein fantastisches Wort. Es bedeutet Storch und kennen lernte ich es, weil Estefanía mich immer wenn ihr langweilig ist total willkürlich gewählte Worte übersetzen lässt. Auf die Weise hat sie schon enorm ihr Englischvokabular erweitert.

Hasta luego,
Karla



Am Sonntag war uns dreien langweilig, also kletterten wir spontan einen Berg bis in die nächste Vereda (Chipacatá) hoch.

Es gibt zwar einen Weg, aber dem folgten wir nicht, das wäre ja langweilig.


Daniel und Yuly.

Karla und Yuly.