Buenos días!
Vorletzten Samstag liefen Laura und ich
mit einer riesigen knallorangen Milchkanne durch Cucaita zu den
Garcías. Sie sollten uns beibringen, wie man Joghurt macht. Das
kolumbianische Joghurt ist immer flüssig und zum Trinken, nicht zum
Löffeln gedacht. Also lernten wir, wie man dieses herstellt.
Tutorial: Wie man Trinkjoghurt macht
Schritt 1: Erstehe für unglaublich
wenig Geld frische Kuhmilch vom örtlichen Kuhbauern. Alternativ kann
man auch normale bereits ultrahoch erhitzte Milch aus dem
Tetrapack/der Tüte nehmen, habe ich mir sagen lassen. Die
Kolumbianer*innen jedoch schwören auf das Produkt direkt aus der
Kuh.
Schritt 2: Gib die Milch in einen
großen Topf und koche sie auf. Das ist Milch, also gib Acht beim
Kochen.
Schritt 3: Schütte die heiße Milch in
eine verschließbare Milchkanne und warte.
Schritt 4: Wenn sie nur noch 'tibio',
also lauwarm ist, füge ein Becherchen Joghurt, egal welches, hinzu.
Das mag komisch klingen, aber so ersteht der Durchschnittsbürger am
einfachsten die nötigen Mikrobakterien zur Joghurtherstellung. Und
natürlich umrühren.
Schritt 5: Wickle die geschlossene
Milchkanne in eine Ruana ein.
Ok, das geht wirklich nur in Kolumbien.
Nimm einfach eine Decke.
Das Geheimnis ist nämlich, dass das
angehende Joghurt gaanz laangsam abkühlt. Jetzt heißt es wieder
warten.
Schritt 6: Alles schön abgekühlt?
Fantastisch, dann kannst du jetzt nach Belieben eingekochte Früchte
(wir nahmen Erdbeeren) und Zucker hinzufügen, sehr gut verrühren
und fertig ist der Trinkjoghurt!
Wie ihr seht ist die Joghurtherstellung
denkbar einfach, braucht allerdings etwas Zeit. Am schlauesten ist es
also, am Nachmittag anzufangen, sodass das Produkt über Nacht
vollständig auskühlen kann, und man am Morgen zum Frühstück sein
selbstgemachtes frisches Joghurt genießen kann.
Laura und ich waren sehr begeistert von
dem Ergebnis dieses minimalen Arbeitsaufwands. Das Beste ist
eigentlich, dass man auf diese Weise ein drei-Zutaten Lebensmittel
erhält, ohne unnötige Chemie.
Echt kolumbianisches Quasi-Bio-Trinkjoghurt! |
~ Wort des Tages: „escampar“. Noch
ein Wort, dass es im Deutschen nicht gibt. Es bedeutet, 'sich vor
Regen in Sicherheit bringen'. Sehr praktisches Wort, finde ich.
Inzwischen auch in Cucaita angebracht.
Hasta luego,
Karla
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