Montag, 21. Dezember 2015

Alltag der Micky Maus

Guten Nachmittag!

Ups, anscheinend habe ich in den Ferien doch nicht so viel Zeit zum Schreiben wie gedacht...
Hier war aber auch eine Menge los.
Bevor ich davon anfange, will ich euch aber nicht das beste Foto vom Grado vorenthalten, das hatte es auf mysteriöse Art und Weise nicht in den letzten Eintrag geschafft.



Mit Micky Mouse und Papá Noël in den Kindergarten

Dieses Foto muss vorangestellt werden, es ist so cool.

Weihnachtsmann und Micky Mouse auf ihrem allfreitäglichen Spaziergang durch Cucaita.
Yulys Onkel verteilt jedes Jahr zur Weihnachtszeit Geschenke an die Kindergartenkinder Cucaitas. Warum? Das fragte keiner. Ich zwar schon, aber eine eindeutige Antwort konnte mir keiner geben.
Vorletzten Freitag schmissen sich Cousins und Cousinen also in ihre besten Kostüme und alle marschierten zwei Straßen weiter zum Kindergarten. Die Kiddies waren be-geis-tert von der gigantischen Maus, da konnte der altbekannte Weihnachtsmann nicht mithalten.
Jedes Kind wurde einzeln namentlich aufgerufen und durfte sich sein Geschenk vom Weihnachtsmann abholen. Mal wieder waren die Geschenke strikt nach Geschlecht unterschieden, aber immerhin gab es für unterschiedliche Altersgruppen auch verschiedenes Spielzeug.
Karla verteilte Süßes und entdeckte ihre Passion für die strahlende-Kleinkinder-Fotografie.

Whoaa Weihnachtsmaaann!!

Süßestes. Bild.
Das abgebrühte Geschenketeam.
Noch mehr Glitzer
Am selben Tag fuhr ich mit Marla zur Puente de Boyacá, um die Lichter zu bestaunen. Also, die Kolumbianer haben es ja echt mit Lichtern. Das ist eine riesige Wiese vor der kleinen Brücke, und sie ist komplett vollgestellt mit Schafen, Pilzen, Blumen, Palmen, Windmühlen und Kirchenfenstern aus Lichterketten. Beeindruckend ist das.
Schön?
Ansichtssache.
Sehr kreativ fand ich die Beleuchtung des kleine Bachs, der unter der Puente hindurchfließt.

Der Bach. Sogar mit Boot.


Die Puente mit schwach zu erkennender Karla.
Eine Eisenbahn!

Fiestas de Santa Lucía in Cucaita
Seit Samstag um 9am war hier bis Montag um 2.10am Ausnahmezustand. Teilweise wurden sogar extra für die aus allen Ecken angereisten Besucher neue Parkplätze eröffnet (sprich Äcker dazu umgewandelt). Tagsüber gab es anscheinend auch Programm, das ich allerdings nur sporadisch mitbekam. Eigentlich nur das Radrennen rund um und durch das Dorf, in tausenden Alterskategorien. Der Radsport ist hier wirklich wirklich wichtig.
Die richtigen Fiestas starteten natürlich abends, teils mit tollem Feuerwerk und ging danach mit mich mehr oder weniger begeisternden Auftritten von zwei Live-Bands weiter. Dazu wurde selbstverständlich viel getanzt.
Viel Merengue.
Ich kann jetzt Merengue.

Rechts mein Haus, darüber 'polvora', also Feuerwerk.


Ein Jahr älter
Yuly hat praktischerweise einen Tag vor mir Geburtstag. Ihre Familie bereitete ein Abendessen für uns beide zu und es gab eine Torte, auf die es sogar mein Name geschafft hatte. Das fand ich voll süß. Wir verbrachten einen sehr gemütlichen Abend zusammen, mit viel Essen. Das war quasi meine Feier, denn an meinem Geburtstag selber und auch die Tage darauf lag ich mit Grippevirus im Bett.
Am Freitag ging es mir etwas besser, also wohnte ich mit den anderen Freiwilligen einem Konzert in Tunja bei (von Manuel Medrano, Juan Fernando und Andrés Cepedez), das leider etwas langweilig ausfiel. Für uns wohl vor allem, da wir die Sänger nur so ein ganz kleines Bisschen kannten und höchstens zwei Lieder schon einmal gehört hatten.

Ich habe jetzt einen Zweitnamen. Weil den hier jeder hat. Da brauchte ich auch einen, meinte Yuly.
Unsere torta! Mit typischen Getränken im Hintergrund.


Karla und Yuly, natürlich in Ruana.

Beten, singen, essen
Gestern lud mich meine Kollegin Alix zu sich nach Hause ein, der 'Novena' beizuwohnen. Das ist ein vom 16. bis zum 24. Dezember stattfindendes Event, bei dem sich die Familie (oder auch Nachbarn) allabendlich in einem Haus vor dem blinkenden Fake-Tannenbaum versammelt. Dann werden religiöse Texte vorgelesen, an den passenden Stellen gebetet, zwischendurch von Rasseln begleitete Lieder gesungen und geschmunzelt, wenn Karla vorliest, weil sie nach deutscher Manier die Kommata beachtet. Ist dieser Teil abgeschlossen gibt es Essen. Traditionell wären buñuelos und natilla (frittierte Teigbällchen und süßer Pudding), bei Alix gab es aber zu meiner Erleichterung Kakao, Käse, Pan de yuca und Almojábanas (beides 'Brötchen' mit Käse im Teig).
Jetzt kenne ich quasi ihre gesamte Familie und soll am 24. vorbeikommen. Das kann ich natürlich nicht bringen, Heiligabend werde ich hier in Cucaita mit meiner eigenen Familie verbringen. Aber super, wie schnell einen alle in ihren Kreis aufnehmen.


~ Wort des Tages: „alambra de púas“. Das heißt Stacheldraht. Ich bin letztens mit meiner Tasche an einem hängen geblieben, aber das nur so nebenbei. Ich liebe es einfach, solche unnötigen Worte zu lernen.

Hasta luego, Karla

1 Kommentar:

  1. Hallo 19-Jährige, eine wirklich tolle Torte (bestimmt lecker, aber tierisch süß?). Ich glaube,ich kaufe mir auch eine Ruana��. Falls Omi einen Kommentar zu dem Papierausdruck Deines Eintrags hat, übermittle ich das dann. Kuss, Mama

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